er setzt beständig den transzendentalen voraus.
Fragen und Erklärungen
Was ist Osteopathie?
Osteopathie und Biodynamische Osteopathie
wurde von A.T. Still im Jahr 1874 begründet und durch seine Schüler William G. Sutherland und Rollin Becker weiterentwickelt. Das Mysterium der Selbstheilung entfaltet sich autonom im besten Fall mit größter Leichtigkeit. Es gibt keinen Grund sich unnötigerweise anzustrengen „There is no need to unnecesserily tire himself“ diese Idee von Dr. Still wurde von Sutherland übernommen. Es geht vor allem darum die sanfte Kraft und unfassbare Präzision der Selbstheilungsprozesse zu synchronisieren. Das benötigt überhaupt keine Kraft von außen, sondern es genügt diese bewusst wahrzunehmen und störende Kräfte ruhen zu lassen „No force at all“. Der Schüler von Sutherland, Rollin Becker übernimmt diese Gedanken und verbindet diese Inhalte mit dem 46. Psalm: Sei still und wisse „Be still and know“, als Grundlage all seiner wissenschaftlichen Überlegungen. Dessen Schüler Jim Jealous, der mein Lehrer war, hat die Arbeit in Richtung Leichtigkeit „Direction of Ease“ weitergeführt und mit wissenschaftlich fundierten, embryologischen Betrachtungen ergänzt und so die Biodynamische Osteopathie begründet.
Einheit von Struktur und Funktion
Dass der Mensch als gesunder Organismus funktioniert ist in seiner leibseelischen Einheit gegeben. Schon am Anfang, im Flüssigkeitsfeld des Embryos wird die Voraussetzung für spätere Gesundheit begründet. Ausnahmslos jede Struktur, die wir heute im Alltag gebrauchen dürfen, erhält in den ersten Wochen der Entwicklung ihre entsprechende Form und Position. Über die Mitte des Nervensystems, die ein Raum ist, sind diese von Anfang an, über Nerven, Hormone und bindegewebigen Faszienstrukturen mit allen anderen Organen funktionell verbunden. Wie von einem „unbewegten Beweger“ geführt, wird der Organismus von hier aus friedlich und rhythmisch jeden Moment neu geordnet. Eine Patientin beschreibt das Auftauchen dieses Phänomens während der Behandlung so: „Die Bewegung war ausgesprochen harmonisch; sie hatte zur ihrer Entwicklung jenen Zeitraum zur Verfügung den sie benötigte sich zu entfalten.“
Wissenschaft
Die biodynamische Osteopathie ist allen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen verpflichtet, aber die Phänomenologie ist die Grundlage der Behandlung. Diese räumt der subjektiven Wahrnehmung von Heilungsprozessen, die immer in der Stille (Transzendenz) beginnt, einen wichtigen Stellenwert ein. Es werden Probleme nicht eliminiert, sondern über das Feld der Mitte im Organismus reintegriert, wodurch die Möglichkeit, aber kein Anspruch auf Gesundheit entstehen kann.
Form, Position, Beziehung
Durch Verletzungen, Stress und andere Ursachen kann sich das Gewebe von seinem vorgesehenen Platz entfernen, seine optimale Form verlieren und sich so durch Spannung und Widerstand negativ auf den inneren Fluss von Blut, Lymphe, Gewebsflüssigkeit und der feinsten aller Flüssigkeiten der Gehirnflüssigkeit auswirken. Je nach Energiebedarf reagieren Zellverbände früher oder später auf eine Abschwächung der Durchströmungskraft des Organismus mit unterschiedlichsten Beschwerden.
Selbstheilungskräfte
Gelingt es die verlorene strukturell-funktionelle Einheit wieder herzustellen aktiviert der Körper Selbstheilungskräfte von ganz alleine. Erfahren wird das oft als ruhige, aus der Stille der Mitte kommenden autonomen Strömungsbewegung, die die Kraft hat, wie in diesem Fall, monatelange Rückenschmerzen aufzulösen: „Nach einiger Zeit spürte ich etwas Besonderes. Dort im linken unteren Rücken, wo seit Wochen und Monaten Spannung und Schmerz sitzt… bildeten sich wie Löcher. Es wurde Platz, Lösung, Stille, schön langsam verbanden sich diese kleinen Inseln mehr mit der Stille.“
Was sind die wichtigsten Grundelemente der Biodynamik und worin unterscheidet sie sich von anderen Therapieformen?
Das subjektive Erleben der Patienten nimmt eine besonders wichtige Stellung im System der biodynamischen Osteopathie ein.
Worauf muss ich mich einstellen?
No force at all: Die Behandlung findet ohne von außen, also vom Osteopathen kommenden Impuls statt. Es handelt sich um bewusstes Wahrnehmen des Patienten in seiner Ganzheit und um Synchronisierung mit den feinsten Bewegungen, die in unserem Organismus stattfinden. (William Sutherland)
Woher kommt die Bewegung?
Die Bewegung ist immer schon da. Die Grundbewegung ist Zeit, die auch dann strömt, wenn man nichts macht. Sie verlässt uns ja auch nicht, wenn wir schlafen und wenn wir ohne etwas zu wollen einfach nur ruhig sitzen oder liegen.
Welche Kraft bewirkt Selbstheilung?
Die Kräfte die die Embryogenese steuern, sind dieselben Kräfte die die Heilung des Erwachsenen bewirken. (The forces of embryogenesis become the forces of healing in the adult – Jim Jealous) Die ultrafeinen Fließkräfte die dafür verantwortlich sind, dass die befruchtete Eizelle, die wir alle einmal waren, sich teilt und zu einem Embryo und später zu einem erwachsenen Menschen entwickelt, bleiben ein Leben lang als diese ultrafeine Fluid-Prozesse erhalten und spielen die wichtigste Rolle sowohl in der Embryogenese als auch in der Heilung später.
Gibt es diese feine Flüssigkeit im Erwachsenen auch und an welchen Stellen?
Fluidbody: Diese feinste Flüssigkeit wird in der Biodynamik der Fluidbody genannt. Sein Wesen ist im Unterschied zu Blut und anderen Körperflüssigkeiten, dass der FB durch jede Zelle strömen kann und so leicht ist, dass er nach oben, entgegen der Gravitation aufsteigt. Tipp: Hauchen sie gegen einen Spiegel und sie sehen Fluid.
Wo findet sich FB im Körper?
(als transzelluläre Flüssigkeit – naturwissenschaftlicher Begriff) Im Fruchtwasser vor der Geburt, in der Gehirnflüssigkeit, im Labyrinth des Ohres (Gleichgewicht), im Nierentubulus (Hormone: z.B. Blutdruckregulation, Harnproduktion, bei Geburt und im zwischenmenschlichen Bereich z.B. Oxytocin…) und in Gelenken und als seröse Flüssigkeit zwischen den Rippenfellschichten (Atmung).
Patientenerfahrung
„Doch plötzlich nahm ich etwas Neues wahr. Man könnte es vergleichen als wäre mein Körper eine gelartige Flüssigkeit in einem Gefäß und „dieses“ Gefäß – also die Hülle löste sich und „diese“ – Flüssigkeit konnte ganz langsam und ungehindert ausrinnen und sich auf einer riesigen Fläche verteilen. Dann einige Minuten später hatte ich das Gefühl, dass diese „Flüssigkeit“ verdunstet und nicht mehr sichtbar wahr. So als wäre ich im Raum verschwunden oder wieder eingegliedert im „Ganzen““.
Wie kann ich den Fluid ins Strömen bringen?
Ein Organismus, der in der Ruhe, dh auch in der Ruhe des Denkens ist, bewirkt eine um bis zu 60% verbesserte Verteilung seines Fluids in die Tiefe des Kapillar Systems, in die Mitte des Nervensystems und der Zelle. Um diese Ruhe herzustellen versuchen weder Osteopath noch Patient auf das zu reagieren was im Körper an Spannungen zu spüren ist. Man lässt die gespeicherten Spannungszustände einfach abreagieren.
Abreaction Patientenerfahrung
„Im Laufe der Behandlung fühlte ich mich immer wieder komplett verschoben und einfach aus der Form. Auch nach der Behandlung hatte ich das Gefühl meine rechte Schulter steht wahnsinnig hoch und meine Emotionen konnte ich den ganzen Tag nicht mehr kontrollieren und das war gut so.Ich habe dann einfach alles geschehen lassen und darauf vertraut, dass mein Körper sich schon selbst helfen wird. Und dem war auch so. Nach 2 Wochen meldeten sich die Schmerzen wieder. Ich hab sie diesmal angenommen, sein lassen und nicht mehr weggedrückt. Außerdem habe ich mir einen sehr traurigen Film angeschaut und einfach nur geweint. Am nächsten Tag und bis heute, habe ich keine Schmerzen mehr!“
Ist die Behandlung dann schon fertig, wenn dieser Prozess abgelaufen ist?
Nein, genau genommen, beginnt an diesem Punkt, den wir das Neutral nennen, jener Prozess den wir Selbstheilung nennen.
Neutral
Sind alle Spannungen des willkürlichen Systems „abreagiert“ kommt der Behandlungsprozess ins Neutral. Dieses zeichnet sich aus durch eine deutlich wahrnehmbare Homogenität aller Körperspannungen deren Grundlage die Stille ist.
„The neutral tone can be sensed as a homogenecity of all forces, as a single texture that emerges throughout the whole Patient, at this point the patient is most receptive to the Breath of life.” (Jim Jealous)
Patientenerfahrung
“Bin in etwas eingesunken, immer tiefer und es war der ganze Körper und auch der Kopf und auch das Denken im Kopf. Alles eingesunken wie in einem Wasserbett oder in einem Pudding, nur viel, viel tiefer, viele Meter oder Kilometer, aber nicht messbar. Einfach nur eingesunken in etwas. Und die Trennung von meinem Körper, von der Unterlage (bzw. in das, worin ich eingesunken bin) hat sich aufgehoben. Das heißt, die Form rund um meinen Körper (der ja auch seine Form hat) hat sich genau wie mein Körper angefühlt und sich gleichzeitig aufgelöst. D.h. es war eins. D.h. der Körper war dasselbe wie das Drumherum. Genial.“
„Neutral is an emptiness of will“ (J. Jealous)
Dieses Neutral ist ein Leersein vom Wollen und beschreibt den Bewusstseinszustand des Embryos sehr gut. Vollkommenes, ruhiges offenes Ausgerichtet Sein auf Gestaltet Werden und Heilung.
Patientenerfahrung
„Bei allen Behandlungen kehrte irgendwann plötzlich absolute Stille und Freiheit ein. Als ob ich der erste Mensch wäre, die Natur unberührt, die Welt vollkommen. Alles klar und einfach. Manchmal war dies nur ein Augenblick, manchmal mehrere, zuletzt hat es eine Weile angehalten. Es ist immer noch so. Jetzt weiß ich, dass ich immer dorthin zurückkann. An den Ursprung. Danke.“
Synchronisation
„When you find something to synchronize with, it must have meaning for you.” (J. Jealous) Das Neutral ist die Voraussetzung für einen Heilungsprozess der wirklich von der Quelle ausgeht. Synchronisieren bedeutet, dass der Wille des Patienten und der Wille der Selbstheilungsprozesse zu einem verschmelzen und in ein Heilungserlebnis münden, dass in eine bedeutsame Schönheit mündet.
Patientenerfahrung
„Nach wenigen Momenten der Behandlung stellt sich das Gefühl der Schwerelosigkeit ein. Als hätte ich keinen Körper. „Ich“ bin eins mit Dir und dem Raum! Wie kann man sich körperlos fühlen? Total offen, grenzenlos und ruhig. Später gegen Ende der Behandlung habe ich das Bild einer Seerosenknospe vor mir. Sie steht im Begriff sich zu öffnen. Die Kraft oder der Impuls der sie zum Aufblühen bringt, lebt und zeigt sich „in“ mir, obwohl ich weiterhin schwerelos schwebe, dann auch momentan meinen Körper gestärkt wieder wahrnehme.“